Aktuelles
Newsletter 2025-01
Liebe IGW-Mitglieder,
Die erste Jahreshälfte 2025 war für die IGW BW geprägt von intensiver Verbandsarbeit, politischem Austausch und strategischer Weiterentwicklung. Die Bundestagswahl und die neue Bundesregierung geben der Wasserkraft eine deutlich wichtigere Rolle in der Energiepolitik – ein positives Signal für unsere Branche. Die bevorstehende Landtagswahl in Baden-Württemberg wird ebenfalls neue Impulse geben, die wir mit Spannung erwarten.
Ein zentrales Ziel unserer Arbeit ist der Aufbau einer belastbaren Vertrauensbasis gegenüber Behördenvertreterinnen und -vertretern – von den Unteren Wasserbehörden über die Regierungspräsidien bis hin zu den Ministerien. In zahlreichen Gesprächen konnten wir die Anliegen der Wasserkraft erfolgreich platzieren, unter anderem im direkten Austausch mit Landwirtschaftsminister Peter Hauk sowie mit Vertreterinnen und Vertretern des Umweltministeriums und Abgeordneten aus Bundestag und Landtag. Unsere inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf der Unterstützung unserer Mitglieder bei der Verbesserung der Situation an bestehenden Wasserkraftanlagen im Sinne einer nachhaltigen Energieerzeugung sowie der Nutzung bislang unerschlossener Potenziale. Dabei verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, der auch die Verbesserung der Gewässerökologie einschließt – ein Ziel, das angesichts des schlechten Zustands vieler Gewässer nicht nur notwendig, sondern auch realistisch ist. Erste erfolgreiche Beispiele konnten wir bereits vorweisen.
Diese vielfältigen Aufgaben sind in Zukunft nicht mehr allein durch ehrenamtliches Engagement zu bewältigen. Eine Professionalisierung der Verbandsarbeit ist daher unumgänglich. In diesem Zusammenhang freuen wir uns sehr, dass wir seit dem 01.01.2025 mit Dr. Stefanie Hähnlein eine kompetente Geschäftsführerin gewinnen konnten. Sie kommt aus unserem Partnerverband, der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg e. V. (PEE BW), und bringt wertvolle Erfahrung mit. Im Anschluss stellt sie sich Ihnen kurz persönlich vor.
In diesem Newsletter finden Sie außerdem Berichte zu spannenden Veranstaltungen wie der Renexpo, der Fischereifachtagung in Künzell oder Besuchen an Wasserkraftanlagen. Neu ist die Rubrik „Wasserkraft mal anders“, in der wir ungewöhnliche Aspekte, überraschende Zusammenhänge und interessante Fakten rund um die Wasserkraft unterhaltsam präsentieren.
Bevor Sie sich in die Lektüre vertiefen, möchten wir Sie bereits heute auf unsere kommende Mitgliederversammlung hinweisen. Dabei steht auch die Neuwahl des Vorstands an. Die Wasserkraft braucht auch in Zukunft engagierte Menschen, die sich für den Verband einsetzen. Besonders freuen wir uns über junge Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und die IGW in die Zukunft zu führen. Der derzeitige Vorstand steht gerne unterstützend zur Seite, kann die Aufgaben jedoch aus Altersgründen nicht mehr langfristig übernehmen. Auch eine Erhöhung des Frauenanteils im Vorstand ist uns ein wichtiges Anliegen – wir laden daher insbesondere auch interessierte Frauen herzlich ein, sich einzubringen.
Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!
Herzliche Grüße
Dieter Heilig – Vorsitzender
Dr. Stefanie Hähnlein – Geschäftsführerin
Neuigkeiten

Mein Name ist Stefanie Hähnlein, und seit Januar dieses Jahres darf ich die IGW in ihrer vielfältigen Arbeit unterstützen – eine Aufgabe, die ich mit großer Freude und Engagement übernommen habe.
Als Referentin bei der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg bin ich unter anderem für Geothermie, Holzenergie, Wasserkraft und Wärme zuständig. Mein akademischer Weg führte mich durch ein Studium der Angewandten Geowissenschaften hin zur Promotion im Bereich der oberflächennahen Geothermie. Anschließend konnte ich wertvolle politische Erfahrungen im Umfeld eines Bundestagsabgeordneten sammeln. Diese Verbindung von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft sehe ich als wertvolle Ergänzung – und genau deshalb freue ich mich über die Möglichkeit, mich direkt in der IGW einzubringen.
Besonders am Herzen liegt mir ein vertrauensvoller und freundlicher Umgang – mit Ihnen als Mitgliedern ebenso wie mit den Behörden. In meinen Gesprächen und Vor-Ort-Terminen für die IGW zeigt sich immer wieder, dass wir es in den Behörden oft mit konstruktiven Ansprechpartnern zu tun haben, die offen für Ideen und Engagement sind. Diese Chance sollten wir nutzen! Es liegt an uns, durch konkrete Beispiele zu zeigen, dass Energiegewinnung und der Schutz unserer Ökologie Hand in Hand gehen können.
Ein besonders wichtiges Thema in der politischen Entwicklung ist die Wasserkraft als verlässlicher Bestandteil der Energiewende. Die neue Koalition erkennt ihr Potenzial an und spricht sich für ihren Ausbau aus. Ein zentraler Aspekt dabei ist die europäische RED III-Richtlinie, die gezielte Beschleunigungsgebiete für erneuerbare Energien vorsieht. Durch verkürzte Genehmigungsverfahren könnten bestehende Wasserkraftanlagen schneller modernisiert und neue Potenziale erschlossen werden.
Ebenso bedeutend ist die Aquathermie, die die Wärmeenergie von Fließgewässern zur nachhaltigen Wärmeerzeugung nutzt. Fließgewässer sind in Deutschland flächendeckend vorhanden und könnten laut einer aktuellen Studie der TU Braunschweig einen erheblichen Teil des Wärmebedarfs für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme decken.
Wasserkraftanlagen bieten ideale Voraussetzungen für die Nutzung der Aquathermie, da sie bereits über die notwendige Infrastruktur zur Wasserentnahme verfügen. Durch den Einsatz von Großwärmepumpen lässt sich die gewonnene Wärme direkt in kommunale Wärmenetze einspeisen und somit effizient für eine klimafreundliche Versorgung nutzen. Dies eröffnet der Wasserkraft eine zusätzliche Perspektive – die nachhaltige Wärmegewinnung kann sich als weiteres Standbein der Wasserkraft etablieren.
Beide Themen werden uns auch in nächster Zeit beschäftigen.
Damit die IGW auch zukünftig die Interessen der Wasserkraft in der Politik vertreten und Sie als Betreiberinnen und Betreiber bestmöglich unterstützen kann, sind wir auf Ihre Mitarbeit angewiesen. Ich lade Sie herzlich ein, sich aktiv einzubringen – sei es durch konkrete Ideen und Vorschläge, durch Unterstützung bei der Neugestaltung unserer Homepage oder durch Beiträge für unseren Newsletter.
Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen und darauf, gemeinsam die Zukunft der Wasserkraft zu gestalten!
Herzliche Grüße
Stefanie Hähnlein
Information der Mitglieder & aus der Branche

Klimaschutz, Energiegewinnung und Bildungsarbeit vereint
Die Wasserkraftanlage Sägmühle in Bietigheim-Bissingen ist mehr als nur ein Erzeuger erneuerbarer Energie – sie ist ein aktiver Beitrag zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. In Zeiten zunehmender Hitzeperioden, Trockenphasen und Starkregenereignisse leisten Wasserkraftwerke wie die Sägmühle einen wichtigen Beitrag zur Wasserregulierung. Sie wirken wie natürliche Puffer, die sowohl Trockenperioden als auch Hochwasserereignisse abmildern und das Mikroklima positiv beeinflussen. So tragen sie zur Erhaltung sensibler Lebensräume und zur Förderung der Artenvielfalt bei.
Bei einem Besuch vor Ort betonte Jürgen Scheurer, Geschäftsführer der Plattform Erneuerbare Energien BW e.V. (PEE BW):
„Wasserkraftanlagen wie die Sägmühle sind nicht nur Produzenten erneuerbarer Energie, sondern auch essenzielle Schutzmechanismen gegen die Folgen des Klimawandels. Sie helfen, Wasser zu speichern und die Landschaft vor extremen Wetterereignissen zu bewahren.“
Allerdings wird der Hochwasserschutz durch aktuelle Genehmigungsauflagen erschwert. Die Vorschrift, dass Wasserspiegel und Wehroberkante identisch sein müssen, verhindert eine flexible Reaktion auf Starkregen. Dieter Heilig, Eigentümer der Anlage, fordert daher eine neue Genehmigungspraxis:
„Wir müssen die Stauraumvorhaltung als Hochwasserschutzmaßnahme anerkennen. Wasserkraftwerke können dadurch eine zentrale Rolle bei der Reduzierung von Hochwasserschäden spielen.“
Neben ihrer Schutzfunktion erzeugt die Sägmühle jährlich bis zu 1,4 Millionen kWh Strom – genug für rund 400 Haushalte. Gemeinsam mit drei weiteren Anlagen entlang der Enz werden bis zu 6 Millionen kWh produziert, was jährlich rund 1.400 Tonnen CO? einspart. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts beziffert die gesellschaftlichen Folgekosten fossiler Energieträger auf durchschnittlich 70 Euro pro Tonne CO? – Tendenz steigend.
Sie möchten sich für die Anliegen der Wasserkraft stark machen und deren Bedeutung in Politik, Wissenschaft und Bildung sichtbar machen? Wir unterstützen Sie gerne dabei! Ob bei Gesprächen mit Netzwerkpartnerinnen und -partnern, bei Terminen mit Politikerinnen und Politikern oder bei Veranstaltungen mit Studierenden und Schulen – wir helfen Ihnen, Kontakte zu knüpfen und Inhalte wirkungsvoll zu vermitteln. Kommen Sie gerne auf uns zu. Gemeinsam können wir das Potenzial der Wasserkraft als klimafreundliche, resiliente und zukunftsweisende Energiequelle noch stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken.
Gemeinsam für die Zukunft der Wasserkraft

Politischer Besuch und Branchenaustausch zeigen Chancen und Herausforderungen
Die Wasserkraft rückt zunehmend in den Mittelpunkt der Energiewende – das wurde sowohl beim Besuch der Bundestagsabgeordneten Saskia Esken in Calw als auch auf der Renexpo Interhydro 2025 deutlich.
Am 4. Februar 2025 besuchte Esken gemeinsam mit der SPD-Kreisvorsitzenden Daniela Steinrode die modernisierte Wasserkraftanlage Ernstmühl. Im Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der IGW, der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (PEE BW) und der AWK wurde die Bedeutung der Wasserkraft für eine klimafreundliche, unabhängige und dezentrale Energieversorgung hervorgehoben. Die Gesprächspartner betonten, dass insbesondere beschleunigte Genehmigungsverfahren, eine faire Vergütung und gezielte Förderung ökologischer Maßnahmen notwendig sind, um das Potenzial der kleinen Wasserkraft voll auszuschöpfen. Ein Highlight des Besuchs war die Besichtigung der Anlage durch Betreiber Martin Burkhard. Die Ernstmühl zeigt eindrucksvoll, wie durch technische Modernisierung sowohl die Leistung als auch die ökologische Verträglichkeit gesteigert werden können – ein Beispiel für gelungenes Repowering im Sinne der Energiewende.
Auch auf der Renexpo Interhydro 2025, dem zentralen europäischen Branchentreffen für Wasserkraft, wurde deutlich: Die Branche ist bereit, ihren Beitrag zur klimaneutralen Energiezukunft zu leisten. In Fachvorträgen, Podiumsdiskussionen und Netzwerktreffen wurden aktuelle Herausforderungen wie die Umsetzung der EU-Richtlinie RED III, innovative Nutzungskonzepte wie Aquathermie sowie ökologische Aspekte wie Gewässerdurchgängigkeit intensiv diskutiert. Besonders hervorzuheben war das Vernetzungstreffen des Netzwerks Frauen in der Wasserkraft, das den Austausch und die Sichtbarkeit von Fachfrauen in der Branche stärkte.
Beide Veranstaltungen zeigen: Die Wasserkraft ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Energiewende – vorausgesetzt, die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen.
Rückblick auf die 34. Binnenfischereitagung in Künzell
Am 17. und 18. März 2025 fand in Künzell die 34. Binnenfischereitagung statt – ein hochkarätiges Forum für aktuelle Themen rund um Binnenfischerei und Gewässerökologie. Die Tagung bot ein spannendes Programm mit zahlreichen Anregungen und Diskussionen.
Tag 1 – Vielfältige Themen und Diskussionen: Der erste Tag beleuchtete die Klimazukunft für Fischlebensräume und mögliche Bedrohungen durch den Spitzenprädator Wels. Weiterhin wurden Ansätze zur Sanierung künstlicher Fischwanderhindernisse sowie neue Entwicklungen und Monitoring-Erkenntnisse zu Fischauf- und -abstiegssystemen vorgestellt. Diese Themen sind direkt relevant für die kleine Wasserkraft, da die Anlagen oft im Spannungsfeld zwischen ökologischen Anforderungen der Fischerei und den Interessen der Wasserkraftbetreiber liegen. Die Diskussionen lieferten wertvolle Impulse für eine bessere Verständigung und Zusammenarbeit.
Tag 2 – Innovative Technologien und Ansätze: Am zweiten Tag standen unter anderem die Ethohydraulik als interdisziplinärer Ansatz, Fischverhalten in Turbinen- und Pumpeneinläufen sowie Fortschritte im videobasierten Fischmonitoring mittels künstlicher Intelligenz im Fokus. Solche Technologien sind entscheidend, um auch die Auswirkungen der kleinen Wasserkraft auf Fischbestände präzise zu erfassen und durch innovative Lösungen verträglicher zu gestalten. Zusätzlich wurden Drohnentechnologien und die Nutzung von eDNA zur Erfassung der Fischfauna vorgestellt. Diese können ebenfalls Ansätze bieten, um Konfliktpunkte in der Bewertung kleiner Wasserkraftwerke zu entschärfen.
Die 34. Binnenfischereitagung machte eindrücklich deutlich, wie eng die Themen der Binnenfischerei mit der kleinen Wasserkraft verwoben sind – insbesondere in Bezug auf die Auswirkungen von Wasserkraftwerken auf Fischlebensräume und Wanderfischpopulationen. Es wurde einmal mehr sichtbar, dass Fischerei und Wasserkraft nur im Zusammenspiel betrachtet werden können. Ein intensiver Dialog zwischen den verschiedenen Interessensgruppen ist dabei unerlässlich, um tragfähige und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Die Tagung bot eine wertvolle Gelegenheit, nicht nur ein tieferes Verständnis für die Anliegen der Fischerei zu schaffen, sondern auch deren Denkweise und Argumentation besser nachzuvollziehen. Insgesamt war die 34. Binnenfischereitagung eine äußerst gelungene und inspirierende Veranstaltung, die wichtige Impulse für die Zukunft setzte.
Wasserkraft mal anders
Der Biber, das Wehr und die Wasserkraft
Bevor der Mensch auf die Idee kam, Flüsse zu stauen, hatte das längst jemand anderes getan: der Biber. Mit vier scharfen Zähnen, einem schuppigen Schwanz und einem unermüdlichen Arbeitseifer errichtete er Dämme, regulierte Wasserstände und schuf Lebensräume für Pflanzen, Fische und sich selbst – ganz ohne Baugenehmigung, Umweltverträglichkeitsprüfung oder Förderantrag.
Wie effizient das sein kann, zeigt ein aktuelles Beispiel aus Tschechien: Eine Biberfamilie im Landschaftsschutzpark Brdy baute kurzerhand einen Damm, der ein ganzes Sumpfgebiet revitalisierte – während Behörden noch über wasserrechtliche Zuständigkeiten und Fördermittel diskutierten. Laut Parkleiter Bohumil Fiser hätte ein vergleichbares Projekt mit Baggern und Bürokratie bis zu 1,2 Millionen Euro gekostet. Der Biber? Hat’s einfach gemacht – über Nacht. Und das mit nichts als Holz, Schlamm und einem ausgeprägten Sinn für Landschaftsarchitektur.
Doch die Geschichte des Bibers ist nicht nur eine Erfolgsgeschichte. Ab dem Spätmittelalter wurde er zunehmend bejagt – nicht nur wegen seines Fells, sondern auch wegen seines Fleisches. Und hier kommt die Kirche ins Spiel: In theologischen und akademischen Kreisen setzte sich eine bemerkenswerte Logik durch – alles, was im Wasser lebt oder schwimmt, darf als Fisch gelten. Der Biber, mit seinem schuppigen Schwanz und seiner Vorliebe für Gewässer, fiel damit unter diese Definition.
Zwar wurde das nie offiziell auf einem Konzil beschlossen, doch es reichte offenbar, dass die medizinische Fakultät in Paris den Biber als „fischähnlich“ einstufte – die theologische Fakultät segnete das ab. In Klöstern wurde diese Regel mit bemerkenswerter Kreativität ausgelegt: Schweine wurden kurzerhand ertränkt, um als „Wassertiere“ durchzugehen. Der Höhepunkt dieser kulinarischen Theologie war wohl ein Verbot, Spanferkel aus dem Klosterbrunnen zu ziehen und als Fisch zu servieren.
Der Biber hingegen landete ganz offiziell auf dem Teller – besonders an hohen Feiertagen. Ein Biber-Kochbuch mit rund 200 Rezepten belegt den kulinarischen Eifer. Kein Wunder also, dass der europäische Biber um 1800 in weiten Teilen Mitteleuropas nahezu ausgerottet war.
Mit ihm verschwanden auch seine Dämme – und damit wichtige ökologische Funktionen. Doch der Mensch hatte gut aufgepasst: Inspiriert vom tierischen Vorbild entstanden Wehre, zunächst für Mühlen, später für die Stromerzeugung. Eine frühe Form der Bionik, könnte man sagen – Naturbeobachtung trifft Technik.
Und genau hier lohnt sich ein Perspektivwechsel: Wenn wir anerkennen, dass der Biber mit seinen Dämmen über Jahrtausende einen ökologischen Beitrag geleistet hat – warum fällt es uns so schwer, denselben Beitrag auch der kleinen Wasserkraft zuzugestehen? Ökologisch gestaltete Wehre können – wie Biberdämme – Lebensräume schaffen, Wasser zurückhalten, Temperaturspitzen abmildern und Fischbestände stabilisieren. Sie sind kein Widerspruch zum Naturschutz, sondern Teil einer klugen, naturbasierten Energiewende.
Fazit: Die Wasserkraft – insbesondere in ihrer dezentralen, ökologisch gestalteten Form – steht in einer langen Tradition der Gewässergestaltung. Sie ist nicht nur grundlastfähig und klimafreundlich, sondern auch ein Beispiel dafür, wie Technik von der Natur lernen kann. Und vielleicht ist es an der Zeit, dem Biber nicht nur ein Denkmal zu setzen – sondern auch der Wasserkraft die ökologische Anerkennung zu geben, die sie verdient.
Veranstaltungen
Mitgliederversammlung
Donnerstag, 09.10.2025, Ort wird noch bekannt gegeben
Auf der Tagesordnung wird unter anderem die Vorstandswahl stehen. Einladung und weitere Informationen folgen.
RENEXPO INTERHYDRO. Fachmesse für Wasserkraft
19.-20.03.2025 | Salzburg | kostenpflichtig
Die Renexpo Interhydro gilt als europäischer Branchentreffpunkt der Wasserkraft. Die Messe zeigt, welchen Beitrag Wasserkraft zu einer sicheren, nachhaltigen, bezahlbaren und klimaneutralen Energieversorgung leistet. Die Fachmesse bietet eine notwendige europäische Plattform für zukunftsweisende Produkte, Projekte und Dienstleistungen der sauberen Energiequelle und schafft einen einzigartigen Raum für praxisorientierten Austausch und erfolgreiches Netzwerken.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Ältere Themen:
Warum die Wasserkraft sich nicht verstecken muss oder darf!Der Klimaschutz und die Wasserkraft, eine Abhandlung von Holger Steenhoff, Leitender Regierungsdirektor, Freiburg
UPR 1/2022 3sat-Dokumentation „Projekt Strom“, vom 20.08.2020
Netztechnischer Beitrag von kleinen Wasserkraftanlagen
